Die ersten Ernten der Kooperative.
Die Maismühle läuft auf Hochtouren

Benin - Die Anlage von Gemüsegärten eröffnet der Senava-Genossenschaft neue Perspektiven. Rückblick auf einen rasanten Start.

Zwei Hektar, die dem Gemüseanbau gewidmet sind, befinden sich in der Nähe des Dorfes Abloganmey. Dort erwarten mich die drei Mitglieder des Verwaltungskomitees. Ihr Stolz lässt sich aus ihren Augen ablesen. Nach den üblichen Begrüssungen gehen wir zu einem grossen Mangobaum, wo die 43 Mitglieder der Genossenschaft auf mich warten. Nach einigen Willkommensgesängen lösen sich die Zungen. Jeder hat eine Anekdote zu erzählen, die mit dem Projekt zusammenhängt, das den Gemüseanbau im Dorf dauerhaft gesichert hat.

Vorwärts

Houchimè Hlegue, die Vorsitzende der Genossenschaft sagt: „Das Anbringen des Zauns und die Bewässerung, die durch den Brunnen ausgestattet mit einer Solarpumpe und einem Wasserturm gesichert ist, sind uns eine grosse Hilfe. Wir können unser Glück noch kaum fassen“. Die Ergebnisse der ersten vier Monate bestätigen diese Aussage. Die Ernten von Grossem Nachtschatten, Chilis, Tomaten, Okra, Crincrin, Amaranth und Luffa übertreffen bereits jene der Vorjahre. Koffi Gbele, Mitglied der Genossenschaft, ist glücklich: „Es ist das erste Mal, dass ich an einer Ausbildung im Bereich des Gemüseanbaus teilnahm. Ich habe sehr viele Dinge gelernt, die mir bislang nicht bewusst waren. Ich habe besonders die Komplementarität zwischen theoretischem Wissen und praktischen Inputs geschätzt“.

Dieser Aspekt ist wichtig, da die Frauen Analphabetinnen sind. In den nächsten neun Monaten wird ein Agrartechniker die Gruppe zweimal im Monat begleiten und sicherstellen, dass die Gebote der Agrarökologie umgesetzt werden.

Ergänzende Aktivitäten

Nachdem ich die Gemüsegärten besichtigt habe, gehe ich zum Gebäude gegenüber des Mangobaums. Alle folgen mir. Der Lärm der Mühle ist ohrenbetäubend. Der Müller begrüsst mich: „Tut mir leid, ich habe viel zu tun. Über 200 Familien kommen regelmässig, um hier Mais mahlen zu lassen“. Die Schlange der Wartenden zeugt davon. In den letzten vier Monaten wurden hier mehr als 2,1 Tonnen Mais gemahlen. Ein Dreirad-Transporter ist auf der Rückseite des Gebäudes geparkt. Mit ihm werden die Ernten zu den Märkten in der Region transportiert.

Ideen in Hülle und Fülle

Die Genossenschaft ist in Hochstimmung und die Ideen sprudeln: Man möchte in die Fischzucht einsteigen, Karotten, Kohl und Auberginen anbauen, die Bienenzucht entwickeln und, und, und… Dennoch gilt es, diesen Enthusiasmus zu kanalisieren und danach die Spreu vom Weizen zu trennen. Als ich den Ort verlasse, weiss ich, dass die Genossenschaft bei meinen nächsten Besuchen Überraschungen für mich bereithalten wird.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Denise Hinderling