Die mechanisierte Schälung wird von den Dorfbewohnern sehr geschätzt.

Guinea Conakry - Vor einem Jahr hat die Reisverarbeitungsanlage ihren Dienst aufgenommen. Nun ist es an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Der Schwerpunkt der Unterstützung von wirtschaftlichen Projekten ist Teil der Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO. In ländlichen Gegenden ist die Schaffung von Arbeitsplätzen die einzige Möglichkeit, Langzeitperspektiven zu eröffnen und damit die Landflucht einzudämmen. Es erscheint uns dabei als eine der besten Vorgehensweisen, die vorhandene landwirtschaftliche Produktion aufzuwerten. Im Falle des Dorfes Warakhalan in der Unterprovinz Bangouya etwa wurde durch das mechanische Schälen und Dämpfen die Verarbeitung von Reis unterstützt. Die Gruppierung Langny hat sich dies zur Hauptaufgabe gemacht.

Das Jahr der Anlaufphase

Die Fördergruppe wollte die Reisverarbeitung professionalisieren. Um dies zu erreichen, bestand der erste Beitrag darin, eine angepasste Infrastruktur einzurichten und Ausbildungen durchzuführen. Um die Verarbeitung aufrechtzuerhalten, war unser Koordinationsteam damit beauftragt, die Mitglieder während dieses ersten Jahres zu begleiten. Die Unterstützung vor Ort machte den Unterschied. Der Übergang von der Verarbeitung per Hand zur mechanischen, professionellen Verarbeitung benötigt Anpassungszeit und erfolgt nicht von selbst. Regelmässige Treffen haben stattgefunden um Bilanz zu ziehen, Erfahrungen auszutauschen und die Vorgehensweisen anzupassen.

Dank dem Einsatz aller hat die Fördergruppe ihre Ziele übertroffen. In 8 Monaten hat sie 10,6 t Reis geschält und 7,3 t Reis gedämpft.

Ganzjahresproduktion

Um das Potential der Anlage zu steigern und zu vermeiden, dass die Maschinen nur saisonal eingesetzt werden, hat unser Koordinationsteam die Gruppe darin bestärkt, zuerst Lager mit ungeschältem Reis anzulegen. 3 t wurden zur schrittweisen Verarbeitung gesammelt zur Überbrückung der produktionsschwächeren Jahreszeit. Zum Zweiten haben unsere Verantwortlichen vor Ort den Kontakt mit der Saatgut-Kooperative von Kilissi ermöglicht. Diese erklärte sich bereit, 4 t Rohreis in der Nebensaison zu verarbeiten. Kürzlich hat nun die Gruppe eine weitere Lösung gefunden: Den Verkauf von Reiskleie als Gründünger an regionale Gemüseanbauer. Das Ziel ist, sämtliche aus der Verarbeitung anfallende Produkte wiederzuverwerten. Das Wort „Abfall“ ist aus dem Vokabular gestrichen.

Es gibt noch mehr Potenzial. Gemäss unseren Erfahrungen starten die Anlagen im zweiten Jahr richtig durch. Hierbei ist Geduld eine notwendige Tugend. Wir sind von den bisher erzielten Erfolgen ermutigt und wünschen der Langny-Gruppierung alles Gute.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Aline Tantscher